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ja super, Nanny – vom Hundetöten und Familienquälen

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Schon vor 14 Tagen präsentierte Holger Kreymeier in Fernsehkritik.tv die Zustände hinter den Dreharbeiten bei dem RTL Format “Super Nanny”. Holger interviewte hierbei eine Familie die darüber sprach wie und was alles so inszeniert wird. Katja Saalfrank, alias die Super Nanny ist dabei kaum am Drehort und es findet ebenfalls keine sozialpädagogische oder auch psychologische Betreuung statt, so wie es in den Folgen dargestellt wird. Um den Verkauf von Emotionen zu steigern – und darum geht es beim Trash TV ausnahmslos – wird wohl extra der Hund der Familie zur Strecke gebracht.

folge 77

In Folge 78 meldete sich nun abermals eine Familie und berichtete über die falsche Darstellung ihres Familienlebens und wie die Firma Tresor, welche auch Formate wie “Teenager außer Kontrolle”, “Germany’s Next Topmodel” und “Popstars” produziert, sich vor Ort verhält. Dabei werden m.E. rechtswidrige Verträge vorgelegt, welche die Familien nahezu “geißeln” und den Mund verbieten.

vertrag 

Hierbei brachte die Familie sogar den Mut auf und zog vor Gericht. In erster Instanz konnte sie nur insoweit der Falschdarstellung entgegenwirken, indem die Nacktszene der der Tochter im Bad herausgenommen, als auch dass im Abspann das Problem der Familie am Ende gelöst dargestellt wird.

Urteil

Anwälte und Richter gaben der Familie über die gesamte Falschdarstellung zwar Recht, sahen es jedoch als schwierig sowie Kostenaufwändig dagegen vorzugehen. Somit musste man sich mit diesem Ergebnis zufrieden geben. Es geht also in einem Rechtsstaat nicht um das Recht das man hat, sondern um das Geld welches man benötigt um dieses einzufordern. Tolle Wurst, sag ich mal und auch vielen Dank an die Anwälte, die jeden Tag bei so etwas nichts tuend zuschauen.

Alles in allem scheint es wohl so, als dürfe RTL alles so darstellen wie man es benötigt und dabei die Situation der Menschen grenzenlos tiefer verletzen als sie vorher schon war. Die vermeintlich gezeigte Hilfe findet nicht statt und wird in wenigen Stunden konstruiert, während über Tage hinweg vom Produktionsteam die Situation der Familie zur Weißglut gebracht und somit ein Sammelsurium an den dabei entstehenden aggressiven Momenten zusammengeschnitten wird. 

Auch diesmal starb ein Hund. Alexander und Franziska berichteten Holger in dem Interview, dass das Produktionsteam durch sein tagelanges rein und raus aus dem Haus einen schon kranken Hund mehrfach zu epileptischen Anfällen brachten. Dieser verendete noch während der Dreharbeiten.

 

Ebenso schaltete sich nun der Deutsche Kinderschutzbund ein und forderte die Beendigung dieser Serie. Hierbei schreiben sie in einem offenen Brief:

In der Folge vom 14.09.2011 ist es erneut zu einer deutlichen Verletzung des Kindeswohls und der Würde des Kindes gekommen. Wir halten die Ausstrahlung einer derartigen Folge für unverantwortlich. Frau Saalfrank und das RTL-Filmteam haben den massiven und länger andauernden Übergriff der Mutter nicht beendet und weitergefilmt. Der Deutsche Kinderschutzbund hält das Verhalten von Frau Saalfank bzw. des RTL Filmteams für strafrechtlich relevant und vertritt die Auffassung, dass das wiederholte und mit dramatischer Musik unterlegte Zeigen von Gewalt gegen ein Kind nicht von der RTL behaupteten “Aufklärung” dient, sondern eine Entwürdigung des Kindes darstellt. Kinder haben auch vor der Kamera Rechte, die sichergestellt werden müssen.

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